Unser besonderes Konzept

Zu unserer Einrichtung gehören mehrere Pferde, (Flower, Undine und Tika sind extra für die Pädagogik ausgebildet), Ziegen, sowie ein großzügiges, naturbelassenes Außengelände. 

Außerdem begleiten uns täglich unsere Kindergartenhunde Sally und Blue im Alltag. Sally und Sarah haben eine Ausbildung zum Besuchshundeteam absolviert.

Unser ökologischer Grundsatz spiegelt sich wider in einem aus regenerativen Materialien erstellten Gebäude. Dieses ist energieeffizient mit einem Wärmeaustauschsystem ausgestattet.

Im Innenausbau legen wir bei der Auswahl der verwendeten Baustoffe größten Wert auf gesunde und allergiearme Materialien wie Kork und Holz, sowie auf ungiftige Farben.

Unsere hauswirtschaftliche Fachkraft kocht für die Kinder täglich frisch ein gesundes, ausgewogenes und kindgerechtes Mittagessen.

Der ökologische Grundsatz spiegelt sich auch in unserer pädagogischen Arbeit wider. Nachhaltigkeit und Umweltschutz fließen in unseren Alltag ein (z.B. Mülltrennung, Kompost, Wasserkreislauf,...)

Die Eingewöhnung

Die Eingewöhnungszeit erstreckt sich über die ersten 2 Wochen nach Aufnahme des Kindes. In Absprache mit den Eltern legen die ErzieherInnen die individuell gestaffelten Anwesenheitszeiten des Kindes in der Einrichtung fest. Zu Beginn sind auch die Eltern einige Stunden anwesend. Das Kind und seine Eltern werden während der ersten Wochen im Kinderhaus von einer/m Bezugserzieher/in begleitet. Diese/r führt im Vorfeld mit den Eltern ein kurzes Gespräch. In diesem wird gemeinsam ein Fragebogen ausgefüllt, um Informationen zum Kinderhaus-Alltag und dem Kind auszutauschen, sowie Fragen der Eltern zu beantworten. Die Eingewöhnungszeit ist für das Kind von großer Bedeutung. Indem es eine gute und vertrauensvolle Bindung zu seiner/m Bezugserzieher/in aufbaut und gemeinsam mit ihr/ihm das Kinderhaus und unseren Tagesablauf kennenlernt, gewinnt das Kind an Sicherheit und Selbstvertrauen. So ermöglichen Eltern und ErzieherInnen gemeinsam einen positiven Start für das Kind.

Theoretisches Beispiel einer Eingewöhnung nach dem „Berliner Modell“, an welchem wir uns orientieren:

Grundphase:

Eine Bezugsperson der Familie begleitet das Kind in seinen ersten Tagen im Kinderhaus. Die ersten Besuche dauern 1-2 Stunden. Die Bezugserzieherin nimmt Kontakt zum Kind auf, die Begleitperson bleiben eher im Hintergrund als „sicherer Hafen“ für das Kind.

Trennungsphase:

Hat das Kind an Sicherheit gewonnen, bringt die Begleitperson das Kind ins Kinderhaus und verlässt nach einigen Minuten das Haus für kurze Zeit. Wichtig hierbei ist, dass die Begleitperson in der Nähe bleibt, damit sie ggf. zurück kommen kann wenn das Kind die Trennung nicht schafft. Auch eine Verabschiedung ist immer wichtig, damit das Kind weiß, was nun geschieht.

Stabilisierungsphase:

Das Kind erkundet mit seiner Bezugserzieherin das Kinderhaus, nimmt am Haustreff und an den Mahlzeiten teil, wird gewickelt ... Die Anwesenheit des Kindes im Kinderhaus wird kontinuierlich verlängert.

Schlussphase:

Die Eingewöhnung ist beendet, wenn das Kind die Erzieherin als "sichere Basis" akzeptiert hat und sich von ihr trösten lässt. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn das Kind gegen den Weggang der Mutter protestiert, sich aber schnell von der Erzieherin trösten lässt und in guter Stimmung spielt.

Pädagogischer Ansatz

Grundlage unserer pädagogischen Arbeit ist eine vertrauensvolle Bindung und Beziehung zwischen Kind und ErzieherIn, sowie die Erziehungpartnerschaft zwischen ErzieherInnen und Eltern. In unserem Kinderhaus begegnen sich täglich Kinder und Erwachsene. Dabei bringen alle ihre Persönlichkeiten und individuellen Fähigkeiten in den gemeinsamen Alltag ein.
Wichtigster Teil dieser Gemeinschaft sind die Kinder. Um ihnen die bestmöglichsten Entwicklungsmöglichkeiten für ihre Persönlichkeit und Fähigkeiten zu geben sind dies unsere wichtigsten Erziehungsziele:

  • Selbständigkeit
  • Selbstbewusstsein
  • Erlernen eines bewussten Umgangs mit Natur und Tier
  • Soziale Kompetenzen entwickeln: Emphatie, Toleranz, Hilfsbereitschaft, von und miteinander leben und lernen
  • Inklusion aller Kinder und ErzieherInnen, gleich ihrer Unterschiede an Entwicklung, Herkunft oder einer Behinderung
  • Wichtige Werte des Zusammenlebens lernen: z.B. wertschätzender, vorurteilsfreier Umgang miteinander


Jedes Kind in seiner Entwicklung individuell zu begleiten und zu fördern, ist uns wichtig.

Um eine qualitative und ganzheitliche Bildungsarbeit zu leisten, stellen wir den Kindern vielfältige Materialien zur freien Verfügung. Außerdem finden im und um das Kinderhaus verschiedenste Aktivitäten und Projekte statt. Diese können aus einem Thema der Kinder entstehen oder auch von uns Erzieher/Innenangeboten werden. Unser Kinderhaus bietet Raum und Material für ein spielerisches Lernen und Erfahren in den verschiedenen Bildungsbereichen:

  • Natur, Naturwissenschaften, Bewegung, Körper, Gesundheit, Sprache, Medien, Schrift, Soziales, schöpferische Kreativität, Musik, Kultur, Ökologie
  • Forschen und Experimentieren z. Bsp. mit Wasser, Sand, …
  • Exkursionen und Ausflüge in die nähere Umgebung (Theater, Bücherei, Stadt, …)
  • Besonderes Angebot: Haustiere, Erfahrungen und Erlebnisse in und mit der Natur

Unsere Arbeit

Wir führen für jedes Kind einen Portfolio-Ordner. In diesem werden die Entwicklungsschritte und die Bildungsthemen des einzelnen Kindes festgehalten durch Bilder, Lerngeschichten und andere Dokumentationsinstrumente. Im Eingangsbereich werden aktuelle Themen und Aktivitäten der ganzen Gruppe, einer Kleingruppe oder einzelner Kinder mit Fotos und Lerngeschichten für die Eltern und Kinder transparent gemacht. Durch schriftliche und visuelle Beobachtungen der Kinder und der Gruppe durch die Erzieherinnen werden Bildungs- und Entwicklungsthemen der Kinder erkannt. Je nach Situation wird dies dann im Team reflektiert und im Kinderhausalltag umgesetzt und thematisiert. Aus einzelnen oder mehreren Beobachtungen kann so eine Aktivität oder ein Projekt entstehen. Das Thema wird in den Kinderhausalltag integriert durch verschiedene Materialien, Angebote und eine angepasste Raumgestaltung. Auch soziale/emotionale Themen können durch gezielte Beobachtung der Gruppe und des einzelnen Kindes erkannt werden.

Hier ist es wichtig, diese Beobachtungen mit allen Kolleginnen zu besprechen, das Kind in seinem Handeln zu unterstützen, Regeln und Grenzen festzulegen oder zu überdenken. Auch in täglichen Situationen wie zum Beispiel unserem Haustreff und dem gemeinsamen Mittagessen gibt es für die Kinder die Möglichkeit, Wünsche zu äußern, etwas zu erzählen, ernst genommen zu werden und ein wertschätzendes Miteinander zu erfahren.

Elternarbeit

Unser offenes Konzept wollen wir auch in unsere Elternarbeit einfließen lassen. Darum ist uns eine wertschätzende Erziehungspartnerschaft sehr wichtig. Im Vordergrund steht hierbei immer eine gute Zusammenarbeit zum Wohle des Kindes. Nach der Eingewöhnung des Kindes findet mit den Eltern und der Bezugserzieherin ein abschließendesEingewöhnungsgespräch statt.

Entwicklungsgespräche finden mindestens einmal im Jahr statt; gerne auch nach Wunsch oder bei wichtigenThemen. Wichtig sind uns auch die täglichen Tür- und Angelgespräche beim Bringen und Abholen der Kinder. Hierbei kann sich kurz über Alltägliches,Fragen zum Kinderhausalltag oder Themen von Zuhause (Essen, Schlafen,...) ausgetauscht werden.

Gerne unterstützen wir unsere Familien auch bei der Kooperation mit anderen Institutionen (Schule, Ärzte, Beratungsstellen,...).

Informationen zum Kinderhausalltag und wichtigen Themen bekommen die Eltern in unserer Einrichtung überden digitalen Bilderrahmen in der Garderobe und über den regelmäßigen Newsletter per Email.

Themen und Interessen der Kinder werden im Eingangsbereich an der "Geschafft-Gelernt-Wand" und der Präsentationswand für Kindern und Eltern transparent ausgestellt.

Die Entwicklung und Bildungsthemen der Kinder werden von uns in einem Portfolio-Ordner durch Bilder, Beobachtungen und verschiedene Dokumentationshilfen transparent gemacht.

Im Zuge des Entwicklungsgesprächs können sich die Eltern einen Einblick in den Ordner ihres Kindesverschaffen.

Mit Fragen, Anregungen und Kritik können sich Eltern jederzeit persönlich an die Erzieherinnen, die Kinderhaus-Leitung oder den Träger wenden.

Auch der gewählte Elternbeirat steht den Eltern jederzeit für einen Austausch zur Verfügung.

Die Kontaktdaten hängen in der Garderobe aus.

Falls gewünscht können wichtige Punkte auch gerne in einem persönlichen Gespräch mit einem oder mehrerendieser Ansprechpartner vereinbart werden.

Einmal im Jahr findet ein Elternabend statt mit Elternbeiratswahl und einem gewünschten Fachthema.

Um weitere Interessen und Bedürfnisse unserer Familien zu erfahren, geben wir gemeinsam mit demElternbeirat einmal im Jahr einen Feedbackbogen aus.

Wir freuen uns sehr über engagierte Eltern und deren Mithilfe und Ideen bei verschiedenen Aktivitäten und Festen im Kinderhaus.

Öffentlichkeitsarbeit

Das Kinderhaus Waldau versteht sich als Teil des sozialen Umfelds der einzelnen Familien.

Deshalb ist neben einer partnerschaftlichen Elternarbeit auch die Vernetzung mit anderen Institutionen sehr wichtig. Beispielsweise arbeiten wir mit dem Gesundheitsamt, verschiedenen Grundschulen, dem Jugendamt, Ärztenund Therapeuten zusammen, um den Familien in den unterschiedlichsten Lebenslagen Unterstützung und Ansprechpartner (an-) bieten zu können.

Auch das nahe Umfeld des Kinderhauses wird in unsere tägliche Arbeit einbezogen durch Spaziergänge, Einkäufe, Besuche im Seniorenheim, der Bücherei,...

Für interessierte Eltern findet jeden zweiten Monat eine Hausführung statt um das Kinderhaus zu besichtigen und weitere Informationen zur Anmeldung zu bekommen.

Bei öffentlichen Festen, wie dem Tag der offenen Tür, haben auch andere Interessierte die Möglichkeit, das Kinderhaus kennenzulernen.

Durch externe Angebote wie Krabbelgruppe und Musikschule öffnen wir unser Haus auch für Familien, deren Kinder nicht oder noch nicht bei uns betreut werden.

Partizipation

Im Kinderhaus Waldau verstehen wir unter Partizipation die selbstverständliche Teilhabe der Kinder an Entscheidungen die den Alltag und das Zusammenleben betreffen. Im Alltag verstehen wir uns als Ansprechpartner und Beobachter, bieten den Kindern Begleitung, Hilfestellung und Impulse. Jedes Kind entscheidet selbst, welche/n Erzieher/in es sich als Ansprechpartner/in sucht. Vor allem im pflegerischen Bereich (wickeln,...), zeigen wir eine respektvolle und wertschätzende Haltung, indem wir auf den Wunsch des Kindes eingehen. Auch Regeln und Orientierungshilfen sind im alltäglichen Miteinander wichtig. Diese werden gemeinsam besprochen und festgelegt, von den Kindern und ErzieherInnen hinterfragt und ggf. verändert (Alter der Kinder, situativ).

Im täglichem Freispiel können die Kinder selbst entscheiden, wie sie ihr Spiel gestalten ( Partner, Ort, Material, Intensität, Dauer ). Die Raumgestaltung richtet sich nach Interessen und Bedürfnissen der Kinder und ist veränderbar. Fast alle Materialien sind den Kindern frei zugänglich und dürfen von Kindern jeden Alters genutzt werden. Bei kleineren Kindern bedeutet dies, das die ErzieherInnen wenn nötig Gefahren verhindern und die Kinder in ihrem Ausprobieren begleiten. Viele Materialien (Stühle, Tische, Bausteine,...) dürfen auch umfunktioniert und in Rollenspielen, Bewegungsbaustellen,... eingesetzt werden.

Während des Vormittags haben die Kinder die Möglichkeit frei zu entscheiden wann sie frühstücken möchten. Dabei wählen sie selbständig ihren Platz, entscheiden was sie trinken möchten, Geschirr wie Teller und Becher sind allen Kindern frei zugänglich. Diese werden nach dem Frühstück von den Kindern selbständig oder mit Hilfe weggeräumt.

Bei der Vorbereitung unseres gemeinsamen Frühstücks am Freitag bieten wir den Kindern regelmäßig an, sich aktiv an verschiedenen Aktivitäten wie zum Beispiel Gemüse schneiden, Obst waschen und backen zu beteiligen. Beim Mittagessen decken wir gemeinsam den Tisch, schöpfen die Kinder sich selbst aus und entscheiden wieviel und was sie essen können/wollen. Die Kinder artikulieren, wenn sie etwas nicht mögen und dies wird respektiert. Sie werden aber auch angeregt immer wieder zu probieren.

Beim täglich stattfindenden Haustreff und regelmäßigen KInderkonferenzen wird ein demokratischer, respektvoller Umgang geübt. Hier lernen die Kinder wichtige Kommunikationsregeln (zuhören, ausreden lassen, usw.). Außerdem erlernen die Kinder Entscheidungen zu treffen und zu akzeptieren, sowie Kompromisse einzugehen.

Im Haustreff werden außerdem die für den Tag geplanten Aktivitäten von den ErzieherInnen vorgestellt. Die Angebote finden je nach Thema für eine bestimmte Altersgruppe oder eine Interessensgruppe statt. Hierbei können die Kinder entscheiden, ob sie teilnehmen wollen. Projekte und Bildungsangebote entstehen aus den Interessen und Wünschen der Kinder. Dadurch fördern wir die intrinsische (von innen kommende) Motivation - die Kinder interessieren und begeistern sich für ein Thema und lernen deshalb gerne. Durch die Einbeziehung und Mitbestimmung der Kinder fördern wir sie in ihrer sozialen-emotionalen Entwicklung:

  • eigene Bedürfnisse, Gefühle, Interessen, Wünsche, Meinungen, aber auch Kritikzu erkennen, zu äußern und zu begründen;

  • Sichtweisen Anderer wahrzunehmen und zu respektieren

  • eigene Interessen mit anderen Interessen in Einklang zu bringen

  • zwischenmenschliche Konflikte fair auszutragen und einer Lösung zuzuführen.

Schutzkonzept

Im Sozialgesetzbuch VIII (Kinder- und Jugendhilfe) §8a hat der Gesetzgeber den Schutzauftrag definiert, worin die Verantwortung der Kitas zum Schutz der Kinder im Austausch mit den Eltern gefordert wird.

Durch regelmäßigen Austausch mit den Eltern durch Tür- und Angelgespräche sowie jährlichen Elterngesprächen wird sichergestellt, dass eine gemeinsame Basis gefunden wird, um für dem Kind die bestmögliche Förderung, Forderung und Schutz zu bieten. Ziel ist es den Kontakt mit Eltern auch in Krisensituationen so zu gestalten, dass das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht.

Durch Kinderkonferenzen und  persönliche Gespräche im Alltag und immer auf Augenhöhe haben Kinder die Möglichkeit den Erwachsenen ihre Gefühle und Ängste mitzuteilen, wodurch eine gemeinsame Lösung gefunden werden kann. Die Erwachsenen nehmen diese Gesprävhe emphatisch und offen an.

Insbesondere bei Verdacht auf eine Misshandlung, Vernachlässigung oder sexuellen Missbrauch sind die Mitarbeitenden verpflichtet dem Verdacht nachzugehen. Bei Anhaltspunkten einer Gefährdung wird diese anhand der KiWo-Skala von mindestens zwei ErzieherInnen zunächst eingeschätzt und anschließend gemäß dem Ablaufschema zur Erfüllung des Schutzauftrags nach §8a SGB VIII in Kindertageseinrichtungen behandelt. Dazu steht das Kinderhaus in Kontakt mit einer Insofern erfahrenen Fachkraft des Ostalbkreises.

Der Träger prüft gemäß §45 Abs. 3 Nr. 2 SGB VIII sowohl die Qualifikation als auch die Eignung des Personals. Der Träger stellt zudem sicher nur Mitarbeitende einzustellen, die nicht nach §72a SGB VII vorbestraft sind. Die pädagogischen Fachkräfte besuchen außerdem regelmäßig Fortbildungen zum Thema Kinderschutz.

Bei der geringsten Vermutung von Machtmissbrauch und/oder der Ausübung körperlicher, verbaler Gewalt durch Mitarbeitende innerhalb der Kindertageseinrichtung muss in jedem einzelnen Fall unverzüglich eine umfassende Sachaufklärung eingeleitet werden. Der Träger der Kindertageseinrichtung wird unverzüglich informiert. Die allerersten Interventionsschritte gelten den betroffenen Kindern. Diese zu schützen ist unser oberster Auftrag.

Vorfälle werden anhand standardisierter Verfahren deutlich, kleinschrittig und wertfrei dokumentiert.